Pellets

HEIZEN MIT PELLETS

Holz kommt inzwischen in jedem fünften Haushalt in Deutschland als Brennstoff zum Einsatz – meist als attraktive Zusatzheizung im Wohnzimmer, aber auch als Zentralheizung im Keller. Auf dem Vormarsch ist vor allem der Brennstoff Holzpellets. Pellet-Zentralheizungen oder Pellet-Kaminöfen bieten modernste Öko-Technik, die vom Staat gefördert wird.
Wer sich für Holzpellets entscheidet, wählt einen CO2-neutralen und preisstabilen Brennstoff. Ob als Zusatzheizung im Wohnzimmer (Pelletkaminofen) oder als Pellet-kessel im Keller – Pelletheizungen haben viele Vorteile:

  • Holzpellets stehen für besonders niedrige Energiekosten. Der Preisvorsprung gegenüber fossilen Energien ist seit Jahren stabil.
  • Das hohe Holzvorkommen in Deutschland schafft ein riesiges Potenzial zur nachhaltigen Versorgung mit Pellets. Aus vermeintlich nutzlosen Sägespänen werden werthaltige heimische Energieträger.
  • Pellets sind emissionsarm: Sie geben beim Verbrennen nur so viel CO2 ab, wie das Holz zum Wachsen der Atmosphäre entzogen hat. Keine andere Maßnahme spart im Haushalt so viel CO2 ein wie der Umstieg auf eine moderne Holzheizung
  • Mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten fördert der Staat Ihren Heizungstausch
  • Pelletheizungen sind bedienerfreundlich:
    Eine effiziente Anlagentechnik und eine vollautomatische Feuerung sorgen für hohen Komfort. Als Zentralheizung lassen sie sich ebenso gut regulieren wie eine herkömmlich Öl- oder Gasheizung.

Gesetzliche Vorgaben:
Am 1. Juli 2015 ist in Baden-Württemberg die Novelle des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) in Kraft getreten. Der Pflichtanteil für Wärme aus Sonne,
Holz oder Umweltwärme in bestehenden Wohngebäuden wurde von 10 auf 15 % angehoben.
Eine weitere fundamentale Änderung im Gesetz betrifft private und öffentliche Ebenso gilt das EWärmeG auch für Nichtwohngebäude. ( www.baden-wuerttemberg.de )

Feinstaub – Kein Thema
Holzheizungen setzen nur so viel CO2 frei, wie das Holz zuvor beim Wuchs gebunden hat. Damit ist die CO2-Bilanz von Holzheizungen ausgeglichen. Besonders gute Verbrennungs- und Emissionswerte weisen die ohne chemische Zusätze aus Sägemehl und Holzresten hergestellten Pellets auf. Die Holz-Presslinge erlauben durch ihre genormte Einheitsgröße eine fein regulierbare Verbrennung.  
Die ausgefeilte Verbrennungstechnik sorgt dafür, dass Pelletheizungen bei der Feinstaubdebatte kein Thema sind. Es wird kein feuchtes Holz verbrannt, es gibt keine unterschiedlich großen Scheite, die die Verbrennung ungleichmäßig ablaufen lassen. Pelletheizungen halten die verschärften Werte der zukünftigen Bundes-Immissionsschutzverordnung ein. Sie arbeiten heute schon sauberer als es die zweite Stufe der Verordnung für die Zeit ab 2016 vorsieht.

Pelletkaminöfen

Der Pelletkaminofen steht ähnlich einem klassischen Scheitholzkaminofen im Wohnbereich des Hauses.
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Unterschieden wird zwischen luftgeführten und wasserführenden Pelletöfen. Wasserführende Pelletöfen lassen sich mit einem Pufferspeicher auch in ein Heizsystem mit Solarkollektoren einbinden. (Link zu Solarthermie/Heizung)

Geschlossene Kaminöfen verbrennen die Pellets kontrolliert und tragen damit zur Beheizung der Räume bei. Vor allem in der Übergangszeit, gerade auch in Niedrigenergiehäusern, werden sie gerne zur Entlastung der Zentralheizung eingesetzt. Auch Pelletöfen erlauben über eine Glasscheibe die freie Sicht aufs Flammenspiel, auf die die meisten Nutzer nicht verzichten wollen. 

Noch einen Energiesparschritt weiter gehen die Modelle, die ihre Wärme nur zum kleinen Teil an den Raum abgeben. Sie sind über eine sogenannte „Wassertasche” an den zentralen Warmwasserspeicher angeschlossen und tragen damit zur Erwärmung des Brauch- und Heizwassers bei. Damit wird gleichzeitig eine Überhitzung des Aufstellraums vermieden. 
Der Brennstoff wird aus handlichen Säcken in einen kleinen Vorrats-behälter gefüllt. Ein weiterer Vorteil der guten Verbrennung: Nur selten muss der Aschebehälter geleert werden.

Pelletöfen besitzen einen vom Brennraum abgetrennten Vorratsbehälter, der in regelmäßigen Abständen von Hand befüllt werden muss. Der Behälter ist so ausgelegt, dass der Vorrat für eine Brenndauer von bis zu drei Tagen ausreicht – abhängig vom Wärmebedarf. Das Auffüllen von Pellets ist auch während des Heizbetriebes gefahrlos möglich. Eine Förderschnecke transportiert die Pellets aus dem Vorratsbehälter in den Verbrennungsraum, wo sie elektrisch entzündet werden. Eine zuvor am Ofenthermostat eingestellte Heizleistung bzw. gewünschte Raum-temperatur bestimmt die Menge der eingetragenen Pellets. Bei hochwertigen Anlagen regelt eine digital-elektronische Überwachung das Verhältnis von Verbrennungsluft, Pelletmenge und Betriebstemperatur. Die optimierten Bedingungen garantieren einen idealen Verbrennungsvorgang mit geringen Emissionen und hohen Wirkungsgraden von bis zu 95 Prozent.
Alles rund um Pelletkaminöfen finden Sie in der Broschüre des DEPI „Geheimtipp Pelletkaminofen – Niedrige Heizkosten und umweltfreundliche Wärme“.

Pelletkessel

Wenn Sie mit Holzpellets nicht nur einzelne Räume beheizen wollen, sondern Ihr ganzes Haus, wird in Ihrem Heizraum ein Pelletkessel (Pelletzentralheizung) installiert. Es gibt halb- oder vollautomatische Heizungstypen. Diese unterscheiden sich lediglich im Arbeitsaufwand bei der Befüllung ihres Pelletlagers.

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Quelle: KWB

Holz in Pelletsform kann also auch eine gesamte Zentralheizung versorgen. So werden Pellets zur vollwertigen Alternative zu Öl oder Gas. Statt eines Öltanks haben Sie ein
Pelletslager im Keller.

Vollautomatische Anlagen sind wahlweise über eine Förderschnecke oder eine Saugaustragung mit dem Lagerraum oder -tank verbunden, aus dem die Pellets vollautomatisch zum Heizkessel transportiert werden. Der Lagerraum ist im Idealfall so konzipiert, dass einmal im Jahr Pellets geliefert werden müssen. Da eine Beschickung von Hand hier entfällt, kann die vollautomatische Pelletzentralheizung in Sachen Bedienkomfort ohne weiteres mit herkömmlichen Ölheizungen konkurrieren. Bei modernen Geräten passt eine Mikroprozessorsteuerung die Menge der eingetragenen Pellets der Kesselleistung an. Lediglich die Entleerung der Aschebox (1-2 mal jährlich) erfolgt von Hand. Im Gegensatz zu den Pelletkaminöfen, bei denen die Abgabe von Strahlungs- und Konvektionswärme zur Beheizung des Wohnraumes erwünscht ist, sind Zentralheizungen zur Reduzierung von Abstrahlungsverlusten vollständig wärmegedämmt.

Für den Betrieb eines Holzpelletkessels ist ein Pufferspeicher nicht zwingend erforderlich, da dieser aufgrund der modulierenden Verbrennung (Leistungsregelung entsprechend dem Wärmebedarf) auch im Teillastbetrieb mit guten Wirkungsgraden betrieben werden kann. Ein Pufferspeicher erhöht jedoch den Komfort der Heizungsanlage und lässt eine besonders effiziente Energieausnutzung zu: Er reduziert die Zahl der Brennerstarts und lässt den Heizkessel meist im Volllastbetrieb laufen. Dies erhöht den Wirkungsgrad und reduziert die Emissionen. Gerade für Gebäude mit einem niedrigen Wärmebedarf ist der Einbau eines Pufferspeichers empfehlenswert. So können die Wohnräume beispielsweise an weniger kalten Tagen mit einmaligem Heizen pro Tag auch noch mehrere Stunden nach Ausbrand des Kessels mit warmem Heizungswasser aus dem Pufferspeicher beheizt werden.

Gut kombiniert: Pellets und Solar

Pelletkaminöfen und -zentralheizungen lassen sich mit einer Solaranlage (Link zu Solarthermie/Heizung) kombinieren. Ein eingebauter Kombi-Pufferspeicher bildet die Schnittstelle zwischen Solaranlage und Heizung. Die Solarkollektoren übernehmen den Hauptteil der Wassererwärmung. Erst wenn die Sonne nicht genug Energie liefert, wird automatisch die Pelletheizung aktiviert.

Förderung

Wer eine Pelletheizung mit einer Solaranlage verbindet, erhält zusätzlich zum Mindestförderbetrag für Pelletheizung und Solaranlage einen regenerativen Kombinationsbonus in Höhe von 500 Euro. (Link zu Förderung)